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Sudarshana Chakra​

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Sudarshana Chakra und seine Erscheinungsformen in Jagannath Puri und Govardhan

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Das Chakra, was so viel wie „Diskus“ oder „Wurfscheibe“ bedeutet, ist eines der Attribute Lord Vishnus (neben der Keule, dem Muschelhorn und dem Lotos). Das Sudarshana Chakra hat 108 gezackte Kanten und rotiert auf Vishnus rechtem Zeigerfinger als eine Art Waffe, als messerscharfes Geschoss, das Dämonen vernichten kann. Es ist zugleich eine Erscheinung, die Gottesbegegnung ermöglichen, quasi zu dieser hinführen darf. Denn „Su“ bedeutet „gut“. Und „darshana“ kommt von „darshan“: das Sehen, das Erkennen bzw. das Von-Ihm-Gesehen- und das Von-Ihm-Erkannt-Werden. Sudarshana ist also kein Objekt. Es ist ein Deity.

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Wenn Sri Krishna, der transzendentale Flötenspieler von Vrindavan, von der brennenden Erinnerung an die Einwohner von Vrindavan – speziell Srimati Radhika - gänzlich erschüttert wird, verändert sich auch gleich sein Aussehen. Er wird Jagannath. Durch die mitreissende Kraft der Liebe wird auch Sein Chakra geschmolzen und erscheint nun die Gestalt einer kleinen Säule rechts neben Lord Jagannath. Das Chakra, das ist der gesamte Pfahl, nicht nur das darauf gemalte Chakra-Rad, das wie eine Träne den vierkantigen Stab hinabrinnt. Und dass es so aussieht, das hat folgenden Hintergrund …

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Sri Krishna wird zu Jagannath

Als Krishna Vrindavan verlassen hat und nach Dwaraka geht, heiratet er acht Königinnen und Tausende von Prinzessinen. Doch Radha ist jene, die er wie auch die Gopis nicht vergisst. Nachts träumt er von ihr und ruft laut ihren Namen. Die Königinnen Rukmini und Satyabhama sind überfordert von der Lage und wissen weder, was sie machen sollen noch warum Krishna immer nur an Vrindavan denkt.

Also fragen sie Rohini, Balaramas Mutter. Rohini fasst einen Plan und bittet Subhadra, ihre Tochter, den Eingang ihres Zimmers streng zu bewachen, während sie Rukmini und Satyabhama von den Gopis in Vrindavan erzählt. Rohini gibt Subhadra strikte Anweisungen, niemandem, vor allem nicht Krishna oder Balaram zu gestatten, das Zimmer zu betreten, wenn sie mit Rukmini über Rasa Leela und Srimati Radharani spricht. Subhadra gehorcht Rohinis Befehlen.

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Die Zeit vergeht wie im Flug und alle Königinnen lauschen gespannt den Erzählungen Rohinis. Doch dann tauchen unerwartet Sri Krishna und Balarama auf. Sri Krishna ist immer angezogen von den Gesprächen über Vrindavan und wird immer dort auch erscheinen, wo von Vraj Dham die Rede ist.

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Subhadra bleibt eisern und weigert sich, die beiden in den Raum hineinstürmen zu lassen. Aber das hindert alle drei natürlich nicht, ihre Ohrmuscheln fest an die verschlossene Tür zu pressen und die faszinierenden Details über Vrindavan aufzuschnappen. Krishna, Balarama und Subhadra erlauschen Wortfetzen, sie geraten in Ekstase, als sie von der Sehnsucht der Gopis hören und wie sehr sie Krishna vermissen. Und plötzlich verlieren die drei wortwörtlich die Fassung. Ihre Gliedmaßen beginnen zu schmelzen. Doch nicht nur Krishna, Subhadra und Balarama, auch das metallene Chakra in Sri Krishnas Hand fängt an, wie Wachs zu zerlaufen, und es rinnt zu Boden wie eine Träne, die anschließend zur Säule erstarrt. So entsteht ein statischer Pfahl, der ein ekstatisches Liebes-Chakra zeigt. Der höchste Grad an Erregtheit ist ihm eingebrannt. Ist ein Darshan für eine Ewigkeit, für eine universale Zeit.

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Neela Chakra in Puri

Sri Krishna gab dem metallenen Chakra einen noch spezielleren Platz. Auf der Webseite des Sri Mandir in Puri heißt es: das aktuelle Chakra thront seit über 200 Jahren auf der Spitze des Jagannath Tempels und dort heißt es „Neela Chakra“. Sri Sudarshana gilt als „König der Räder“, wiegt ca. 2000 kg und besteht aus acht Metallen. 

Es gibt eine Segnung von Brahma, dass für diejenigen, die dem Chakra Ehrerbietung erweisen, alle Hindernisse auf dem Weg nach Hause beseitigt werden.

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Manche Wissenschaftler meinen, dass das Neela Chakra einen blauen Farbstrahl erzeugt, der auch in 1000 Kilometer Entfernung noch erkennbar macht, wo der höchste Darshan zu empfangen ist. Nämlich dort, wo Lord Jagannath, Lady Subhadra und Sri Balaram in ihrer einzigartigen Form anzutreffen sind. Eine Form die ekstatische Liebe nicht nur repräsentiert, sondern die ewige, höchste und alles überstrahlende Liebe ist.

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Sudarshana in Govardhan

Sri Krishna in Vrindavan trägt keine Waffen, sondern nur eine Flöte. Dennoch sind die aisvarya (die Gotteskräfte) aller Avatars auch in Ihm. Das Chakra mache einen Seva im Govardhan-Lila, indem es um den Berg fliegt und die Wassermassen verdunsten lässt, damit sie nicht unter den Govardhan-Hügel fliessen. Aber die Einwohner von Vrindavan haben davon nichts bemerkt, da sie unentwegt von der Schönheit Sri Govindas betört waren. Lord Siva war so bewegt von diesem wunderschönen stillen Seva, dass er darum bat, auch so zu dienen. So wird er heute noch Cakresvara Mahadeva genannt.

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